Lateinkurse auf den Spuren der Römer in Trier
Von Mittwoch bis Freitag (19.-21. Juni) waren die beiden Lateinkurse der 9. Klassen zusammen mit Frau Penno und Frau Dreisbach auf antiker Zeitreise in der römischen Stadt Trier. Nach der dreistündigen Busfahrt wurde Trier zunächst zu Fuß bei einer Stadtführung von der Porta Nigra über den Trierer Dom bis zur Konstantin-Basilika erkundet. Dabei wurden beispielsweise Fragen geklärt, warum die Stadt nach Augustus benannt wurde und was das Volk der "Treverer" damit zu tun hatte, warum manche Haustüren ungefähr drei bis vier Meter über dem Boden lagen, warum der Domstein Glück bringen soll oder warum in dem Palastgarten bei der Konstantin-Basilika so kuriose Sphinx-Statuen aufgestellt wurden. So erhielten alle einen ersten Eindruck und Überblick über die Stadt Trier. Zum Abschluss des Tages wurde natürlich noch das siegreiche EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn geschaut und alle ließen den Abend entspannt ausklingen. Am nächsten Tag wurde die Zeitreise fortgesetzt: Nach dem gemeinsamen Frühstück im Hotel ging es an den Weinbergen entlang zum Amphitheater. Dort wurden die Schülerinnen und Schüler von einem echten Gladiator empfangen, der sie gemäß eines römischen "Lanista" in die Kampfkunst einführte. Er beschrieb auf fesselnde Art und Weise, dass die Gladiatorenspiele von den Etruskern stammten und zunächst als Totenkult dienten, dass aufgrund von Tierhetzen die Population von heimischen Wildtieren stark einbrach und dass die Kleidung von Gladiatoren immer mehr auf den Schutz und die Verteidigung der Kämpfer ausgelegt wurde, sodass die Kämpfe länger und somit spannender wurden. Währenddessen durften natürlich "Manicae" (Armschutz), "Ocreae" (Beinschutz) sowie verschiedene "Galeae" (Helme) anprobiert werden. Auch räumte der Lanista mit dem wohl bekanntesten Mythos amerikanischer Blockbuster auf: Es gab kein Daumenzeichen, mit dem der Tod eines Gladiators besiegelt wurde, sondern vielmehr entschieden die knapp 20.000 Zuschauer mithilfe einer Armbewegung und dem Ausruf "Mors" (Tod) oder "Vita" (Leben), ob der Verlierer des Kampfes weiterleben durfte oder nicht. In dem anschließenden praktischen Teil durften die Schülerinnen und Schüler dann den Kampf mit dem "Gladius" (Kurzschwert), mit dem "Scutum" (Schild) und mit dem "Rete" (geknüpftes Netz) trainieren. Am Nachmittag folgte dann die Erlebnisführung in der Porta Nigra, bei dem ein echter Zenturio die Lateinkurse in der Verteidigung der Stadtmauer ausbildete. Er erklärte, wie die herannahenden Feinde mit niederprasselnden Steinen und heißem Öl abgehalten wurden und dass es sogar einen eigenen Löschdienst auf dem Stadttor gab. Dieser leider schon letzte Abend wurde dann mit einem gemeinsamen italienischen Essen abgerundet. Am nächsten Morgen wurden schweren Herzens die Koffer gepackt, ein letztes Frühstück am Buffet eingenommen und nach der dreistündigen Fahrt endete die Zeitreise wieder im Hier und Jetzt am DBG.